Die wilden Klausen von Oberstdorf – ein alter Brauch aus heidnischen Zeiten

Wenn die Zeit für gemütliche Winterabende gekommen ist, werden in Oberstdorf die Bräuche lebendig. Wie einer der ältesten Bräuche, das Allgäuer Klausentreiben. Wenn in dunklen Nächten die Furcht der Menschen vor bösen Geistern übermächtig wurde, kleideten sich die jungen Oberstdorfer in Fellgewänder, setzten sich Fellköpfe mit Hirschgeweihen auf den Kopf und zogen mit Kettengerassel durch die Gassen um böse Geister zu vertreiben. Lange durften nur alteingesessene Oberstdorfer mitmachen. Heute wird dies nicht mehr so streng gesehen. Es sind auch nicht mehr böse Geister, die gejagt werden. Sie haben es vielmehr auf freche Mädchen und neugierige Zuschauer abgesehen.

Am 6. Dezember sind die Oberstdorfer Gassen fest in der Hand der Klausen.

Zwei Tage vorher (St. Barbara) treffen sich bei Einbruch der Dunkelheit die Mädchen aus Oberstdorf. In traditioneller Alltagskleidung aus früheren Zeiten machen sie sich auf den Weg zum Klausenbärbel-Treiben.

Bitte beachten Sie! Der Trachtenverein Oberstdorf sorgt während der Veranstaltung dafür, dass alles im Rahmen bleibt. Allerdings ist der Klausentag nicht jedermanns Sache, auch Einheimische bevorzugen in diesen Tagen oft die warme Stube und beobachten das Spektakel lieber vom Fenster aus. Vor allem Kinder oder Personen die den Brauch nicht kennen, sollten diesem Rat folgen! Ebenfalls sollten Sie beachten, dass an diesen Tagen die öffentlichen Infrastruktureinrichtungen spätestens um 18:00 Uhr schließen, sowie 98 % der Gastronomie an diesen Abenden geschlossen ist.

 

Weitere Infos zum Klausentreiben in Oberstdorf